FAQ

Finde Antworten auf deine Fragen
1. Ist die FLeKS für alle Kinder geeignet?
An der FLeKS ist jedes Kind willkommen und wird entsprechend seinen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Interessen auf seinen Lernwegen und in seiner persönlichen Entwicklung unterstützt und begleitet. Gleichzeitig haben Menschen unterschiedliche Bedürfnisse an eine Lernumgebung und nicht jede Schulform passt zu jedem Kind.

Um herauszufinden, ob unser Konzept gut zu Ihren Erwartungen passt, besuchen Sie gerne einen unserer Infoabende oder suchen sie das Gespräch mit den Mitarbeiter*innen. Eine Probewoche an der FLeKS hilft den Kindern ein Gefühl dafür zu bekommen, ob die FLeKS die richtige Schule für sie ist.

2. Wie lernen die Kinder an der FLeKS?

An der FLeKS entscheiden die Schüler*innen selbst, was sie wann, wie und mit wem lernen wollen. Lernen findet auf unterschiedliche Weise statt:

Schüler*innen lernen…

…beim Spielen. Ausgehend von den vielseitigen Herausforderungen und der Lust am gemeinsamen Spiel erlernen die Schüler*innen spielend Neues über sich, die anderen und die Welt.

…in der Kommunikation mit den Mitschüler*innen und Lernbegleiter*innen und in der gemeinsamen Organisation der Schule.

…in selbstgewählten und gemeinsam gestalteten Unterrichtsangeboten, Kursen und Lerngruppen. Hier können sowohl klassische Unterrichtsinhalte (Mathematik, Sprachen usw.) sowie jegliche andere Lerninhalte erlernt und vertieft werden. So sind ein von Schüler*innen angeleiteter Spanischkurs, ein Selbstlerner-Gitarren-Kurs, ein mit einer externen Tischlerin angeleitetes Handwerksprojekt oder auch ein klassischer Frontalunterricht zur Vorbereitung auf eine externe Abschlussprüfung denkbar.

…bei der Erkundung der Welt außerhalb des Schulgeländes. In Projekten mit Menschen, Initiativen und Betrieben aus der Nachbarschaft können die Schüler*innen den Stadtteil kennenlernen und die Schule kann so Teil des Stadtteillebens werden. Darüber hinaus erweitern Ausflüge, Reisen und Austausche die Perspektiven der Schüler*innen auf die Welt.

…informell. Das informelle Lernen beginnt mit einer unscharfen Annäherung an die Umgebung oder an ein konkretes Thema. Man surft zum Beispiel im Internet, schmökert in einem Buch, unterhält sich mit anderen, streift in der Natur umher. So geraten Fragen und Erkenntnisse in den Fokus der Schüler*innen, welche ihr Interesse wecken und Ausgangspunkt für vertiefende Auseinandersetzungen sind.

3. Lernt mein Kind an der FLeKS genug?

Die Frage ist: Was bedeutet es, GENUG zu lernen?

An der FLeKS gehen wir davon aus, dass diese Frage für bzw. von jedem Menschen individuell beantwortet werden muss. Zwar gibt es Grundfertigkeiten (Lesen, Schreiben, Rechnen) und grundlegendes Wissen, was von Menschen zur gesellschaftlichen Teilhabe benötigt wird. Welches spezielle Fachwissen jedoch für Menschen in ihrem Leben relevant wird, hängt wiederum sehr von den jeweiligen individuellen Lebenswegen ab. Ob ein Mensch genug lernt lässt sich daher nicht an einem verallgemeinert festgelegten Wissensstand festmachen.
Von Bedeutung ist, dass Menschen Strategien und Wege erlernen, um sich im Laufe ihres Lebens immer jeweils das Wissen aneignen zu können, was sie brauchen um ein sinnerfülltes, selbstbestimmtes und soziales Leben führen zu können. An der FLeKS können junge Menschen genau diese grundlegenden Kenntnisse und Fähigkeiten erwerben. Sie eignen sich Lernstrategien an und erproben verschiedene Lernwege. Sie lernen, sich an demokratischen Entscheidungsprozessen zu beteiligen und sowohl selbstständig als auch gemeinsam mit anderen zu organisieren, zu planen und zu handeln. Sie lernen empathisch miteinander umzugehen, achtsam und klar zu kommunizieren und Konflikte konstruktiv zu lösen. Diese Kenntnisse und Fähigkeiten sind die Grundlage für lebenslanges Lernen.

4. Gibt es an der FLeKS Zensuren?
Nein, an der FLeKS gibt es keine Zensuren. Wir wollen an der FLeKS einen Lernraum schaffen, in dem junge Menschen vertrauensvoll und ohne Angst und Leistungsdruck lernen können.

Zensuren haben nur eine sehr begrenzte Aussagekraft darüber, was ein Mensch tatsächlich alles gelernt und welche Entwicklung er gemacht hat. Außerdem führen Zensuren häufig zu Konkurrenzverhalten und Leistungsdruck.

An der FLeKS geben die Lernbegleiter*innen den Schüler*innen auf Wunsch individuelle Rückmeldungen zu ihrem Lernstand. Die differenzierte und wertschätzende persönliche Rückmeldung unterstützt den*die Schüler*in darin zu erkennen, welche Fortschritte er*sie gemacht hat und wo Übungsbedarf besteht. Auf dieser Grundlage können gemeinsam neue Lernziele festgelegt werden.

5. Wie wird an der FLeKS mit Regeln umgegangen?
Die Regeln des Zusammenlebens werden an der FLeKS von der Schulversammlung beschlossen und geändert. An der Schulversammlung nehmen alle interessierten Schüler*innen und Lernbegleiter*innen teil, sie tagt einmal die Woche.

Wenn die Regeln von einer Person nicht eingehalten werden und es deshalb zu einem Konflikt kommt, tagt der Lösungskreis, an dem die am Konflikt beteiligten Personen teilnehmen. Der Lösungskreis wird von mehreren Schüler*innen und mindestens einem*einer Lernbegleiter*in geleitet. Im Lösungskreis werden die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Regelverletzung gehört und versucht, die Gründe für das jeweilige Handeln nachzuvollziehen. Gemeinsam wird nach Handlungsalternativen und Lösungen für den Konflikt gesucht.

6. Was ist eine Demokratische Schule?
Demokratische Schulen teilen zwei Grundannahmen, die die auf der Konferenz der IDEC (International Democratic Education Community) 2005 verabschiedet wurden:

• Junge Menschen haben das Recht, individuell zu entscheiden, was, wie, wo, wann und mit wem sie lernen.

• Junge Menschen haben das Recht, gleichberechtigt an Entscheidungen darüber beteiligt zu sein, wie ihre Schulen geführt werden, ob Regeln und Sanktionen nötig sind und gegebenenfalls welche.

Deswegen sind die Lernangebote an demokratischen Schulen freiwillig. Außerdem haben alle demokratischen Schulen eine Schulversammlung, in der Schüler*innen und Lehrer*innen demokratisch den Schulalltag betreffende Entscheidungen (Regeln, Organisatorisches…)treffen.

7. Wie sieht ein typischer Tagesablauf aus?
Da die FLeKS den Schüler*innen die Möglichkeit bietet, selbst zu entscheiden was sie wann und mit wem lernen wollen, gibt es keinen für alle Kinder vorgegebenen Stundenplan. Stattdessen gibt es eine gemeinsame Tagesstruktur: Der Tag an der FLeKS beginnt mit einem Morgenkreis, in dem das Programm des Tages und die jeweiligen Lernangebote vorgestellt werden. Vormittags gibt es neben den Lernangeboten und Projekten ein gemeinsames Frühstück, mittags gibt es ein gemeinsames Mittagessen. Die Schüler*innen entscheiden selbst, an welchen Lernangeboten, Projekten und Spielen sie über den Tag teilnehmen wollen und werden dabei bei Bedarf von den Lernbegleiter*innen und ihren Mentor*innen unterstützt. Nach dem Mittagessen tagt der Lösungskreis zur Konfliktlösung, einmal die Woche findet die Schulversammlung statt. Der Tag endet mit dem gemeinsamen Aufräumen der Schulräumlichkeiten.

Im Downloadbereich finden Sie die Geschichte „Ein Tag an der FLeKS“, die einen beispielhaften Tag an der FLeKS ausführlicher beschreibt.

8. Finden sich Schüler*innen einer Demokratischen Schule später in der Gesellschaft zurecht?
Ja! Wie die Erfahrungen Demokratischer Schulen zeigen, haben Absolvent*innen demokratischer Schulen gelernt, sich in verschiedenen Systemen und Gruppen zu Recht zu finden und sich aktiv zu beteiligen. Abgänger*innen demokratischer Schulen haben häufig eine überdurchschnittlich hohe Teamfähigkeit und sind geübt im Organisieren und Moderieren von Prozessen. Zudem haben sie viel Übung im eigenständigen Arbeiten und im Entwickeln von kreativen Lösungen und Ideen.
9. Können Kinder mit der Freiheit umgehen, die sie an der FLeKS haben?
Ja, denn sie können den Umgang mit der Freiheit lernen. Freiheit zu haben bedeutet, Verantwortung zu haben. Mit Freiheit und Verantwortung umzugehen, ist ein lebenslanger Lernprozess. Die Lernbegleiter*innen unterstützen die Kinder dabei, entsprechend ihrer individuellen Möglichkeiten nach und nach mehr Verantwortung zu übernehmen und so zu lernen, mit der vorhandenen Freiheit verantwortungsvoll umzugehen.

Kinder, die von der Einschulung an eine Demokratische Schule besuchen wachsen in die Art der Schulorganisation und des Lernens hinein und entwickeln meist ein stabiles Selbstvertrauen in ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten sowie ein Bewusstsein dafür, dass ihr Handeln Konsequenzen für sich und die Gemeinschaft hat.

Manche Kinder haben Schwierigkeiten, mit der vorhandenen Freiheit umzugehen. Dies betrifft häufig insbesondere die Kinder, die vorher eine traditionelle Schule besucht haben, auf der sie nur wenig Entscheidungsspielräume hatten. Nach dem Wechsel auf eine demokratische Schule können sie anfangs dazu tendieren, die neue Freiheit ausnutzen zu wollen, weil sie bisher gewohnt waren dass ihnen immer jemand vorschreibt was sie tun sollen. Nach einer gewissen Zeit beginnen sie sich jedoch zu langweilen und fangen an, sich zu fragen, was sie selbst wirklich wollen. Die Lernbegleiter*innen begleiten die jungen Menschen in den verschiedenen Phasen der Auseinandersetzung und unterstützen sie dabei für sich herauszufinden, was sie selber wollen, Selbstbewusstsein zu entwickeln und immer mehr Verantwortung zu übernehmen.

10. Welche Schulabschlüsse kann mein Kind an der FLeKS machen?

Momentan ist die FLeKS eine Grundschule, daher absolvieren Kinder hier keinen Schulabschluss. In Zukunft wird die Fleks auf den ersten und mittleren Schulabschluss (Hauptschulabschluss und Realschulabschluss) vorbereiten. Schülerinnen können dann nach der zehnten Klasse bei entsprechenden Leistungen zudem auf eine Oberstufe wechseln und dort ihr Abitur machen. Die Prüfungen zum ersten und mittleren Schulabschluss werden zukünftig an der Fleks vorbereitet und dann in Form einer sogenannten Externenprüfung abgelegt.

11. Wie finanziert sich die Fleks?

Seit dem 3,5 Geburtstag der Schule finanziert sich die FLeKS hauptsächlich durch staatliche Förderung. Als Schule in freier Trägerschaft bekam die FLeKS davor kein Geld vom Staat. Seitdem sind es 80% des Betrags für staatliche Schulen. Zudem finanziert sich die Schule durch Schulgeld und durch Förderungen von Stiftungen für spezielle Projekte (wie das Keramikprojekt).

12. Kann mein Kind von der Fleks auf eine staatliche Schule wechseln?
Der Wechsel auf eine staatliche Schule ist möglich. Beim Wunsch oder der Notwendigkeit eines Wechsels (z.B. durch Umzug) bereiten die Lernbegleiter*innen den*die Schüler*in auf den Schulwechsel vor und beraten bei der Entscheidung für eine neue Schulform.
13. Bereitet die FLeKS auch auf das Abitur vor?
Die FLeKS wird keine eigene Oberstufe haben. Schüler*innen können sich an der FLeKS auf den Mittleren Schulabschluss (MSA) vorbereiten und bei entsprechenden Leistungen nach dem Besuch der FLeKS auf eine staatliche Oberstufe übergehen.
14. Gibt es an der FLeKS Schulgeld?
Die FLeKS kann nur mit der finanziellen Unterstützung von Eltern finanziert werden. Gleichzeitig möchten wir allen Schüler*innen ermöglichen, an der Fleks zu lernen. Deshalb ist das Schulgeld nach dem Einkommen der Eltern gestaffelt, damit die, die mehr geben können mehr geben und so auch Menschen mit einem geringeren familiären Einkommen den Schulbesuch an der Fleks ermöglichen. Außerdem hat die Fleks den Anspruch, einem Fünftel der Schüler*innen Freiplätze anzubieten. Freiplätze sind Plätze, für die die Eltern kein Schulgeld bezahlen müssen, diese Plätze sind für Menschen mit sehr geringem Einkommen vorgesehen, wie zum Beispiel Empfänger*innen von ALG2.
15. Gibt es an der FLeKS Mittagessen?

Ja. Zwischen 12 und 13 Uhr gehen wir gemeinsam in der „Minibar“ essen, die sich auch auf den Veringhöfen befindet. Der Mittagstisch wird jeden Tag vor Ort frisch gekocht. Die Mahlzeiten sind immer vegetarisch und Mittwochs vegan.

16. Wie sind die Öffnungszeiten?
Die FLeKS hat Montags, Dienstags und Donnerstags von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet. Mittwochs und Freitags hat die FLeKS von 8:00 Uhr bis 14 Uhr geöffnet. Jeweils eine Viertelstunde vor Schulschluss (13:45 Uhr und 15:45 Uhr) beginnt die „Abholzeit‘, in der die Eltern und Bezugspersonen ihre Kinder abholen können.

Bewirb dich für einen Schulplatz!